Montag, 13. April 2015

Niesen bei Sonne

Eben sass ich im Meeting und die Kollegin meinte sie müsse niesen, könne aber nicht. Ich empfahl ihr ins Licht zu gucken. Das hat sie jetzt bisher nicht gemacht, aber woher kommt es eigentlich, dass einige Menschen niesen müssen wenn sie ins Licht gucken?

Ausgelöst wird das Niesen, wenn man in die Sonne oder ins Licht guckt durch den photischen Niesreflex. Nicht alle Menschen sind davon betroffen und es funktioniert auch nicht immer. Nur zwischen ein Drittel bis ein Fünftel der Menschen kann oder muss niesen, wenn sie in die Sonne gucken. Warum es so ist, ist aber nicht ganz klar. Wahrscheinlich liegt bei Menschen, die niesen können, eine Verkrümmung der Nasenscheidewand vor. So liegt der Sehnerv sehr nah neben dem Drillingsnerv. Löst nun eine helle Lichtquelle Aktivitäten aus, wird der benachbarte Drillingsnerv gereizt. Der ist unter anderem verantwortlich für die Aktivitäten der Nasenschleimhaut. Und dann niest man.

Lustigerweise müssen Menschen, die den photischen Niesreflex haben, maximal 3 mal innerhalb von 20 Sekunden niesen nachdem sie einer hellen Lichtquelle ausgesetzt wurden.

Die Kollegin gehört wohl nicht zu den 20-33%. Sie hat immer noch nicht geniest.

Freitag, 10. April 2015

Maibaum

Es gibt ja in einigen Regionen Deutschlands die Tradition Maibäume aufzustellen. Also hab ich das als Kind ab und zu mal irgendwo gesehen. Meistens waren es Birken und meistens sehr zum Leidwesen meine Mutter, die super allergisch auf Birken reagiert hat.
Der Maibaum wird geschmückt und am 01. Mai aufgestellt. Der Ursprung der Maibäume liegt wohl bei den Germanen. Sie verehrten eine Reihe von Waldgottheiten und und brachten so immer wieder Opfergaben in Form von geschmückten Pfählen.

Eine rheinische (und auch in anderen Gebieten verbreitete) Tradition, die an mir als Stadtkind komplett vorbei gegangen ist, sind Liebesmaien. Mit geschmückten Bäumen haben früher junge Männer jungen Frauen ihre Liebe und ernsthaften Absichten mitgeteilt. Heute ist es nicht mehr ganz so ernst und es ist mehr ein Zeichen von Zuneigung ohne ernsthafte Absichten. Entweder lag es an meiner Stadtherkunft oder aber mich mochte einfach keiner... Gibt einem schon zu denken.


Mittwoch, 1. April 2015

Alles so schön bunt hier

Es ist kurz nach 2 Uhr morgens und ich bin wach. Ich weiss auch warum ich wach bin und was mich gerade beschäftigt. Ich habe eine Situation - kein Problem - und versuche sie zu Analysieren. Dazu fehlen mir ein paar Informationen, aber eigentlich weiss ich schon, was das Richtige ist. Trotzdem ergeben sich offene Fragen. Fragen, die ich jetzt in meinem Kopf aufliste und versuche vorab mit Antworten zu kommen (denn das finden ja immer alle toll, wenn man sagt: Was ist damit? Machen wir's so?!). Nun hab ich alles durch was mich sonst so in den Schlaf bringt. Nachrichten lesen, auf Pinterest und Buzzfeed surfen, den heutigen Tag planen (geh ich über Mittag zum Bodypump und dann noch ne Runde Joggen...? Und was ess ich danach?), Arbeiten... (ja, Arbeiten...) Nichts hilft und ich glaub die Qualität meiner Arbeit ist auch nicht gerade herausragend. Ausserdem hab ich Hunger, aber es ist 2 Uhr morgens - zu früh für Chocos. Und das es draussen schüttet hilft auch gerade nicht beim Schlafen. Ruhiger, milder Sommerregen wär jetzt gut...

Also dachte ich, ich schreib mal wieder was. In den letzten Wochen war ich irgendwie zu sehr mit mir selbst beschäftigt und mir fehlte Inspiration. Heute also mal was zum Thema: Wer bin ich und was mach ich hier?

Wenn mich das jemand fragt, hab ich bisher immer gedacht, dass ich mit meinen weisen 31 Jahren die spitze meine Evolution erreicht hätte und ganz genau wüsste wer ich bin. Ich weiss was ich kann, ich weiss was ich nicht kann (was ich nicht kann wird mir in letzter Zeit immer häufiger gesagt...). Ich weiss was ich will und was ich nicht will. Jeder sollte sowas auch für sich beantworten können. Ich find es ganz merkwürdig, wenn man das mit Ende 20 nicht weiss. So kam es, das ich dem in unserem Team geplanten Insights Assessment erstmal entspannt entgegen sah. Die Methodologie ist hier beschrieben. Nach diversen Coachings und einem Korn-Ferry Assessment vor 6 Jahren kennt man sich und hat sich tolerieren gelernt. Nun kamen aber 25 mal vier Wortpaare und man sollte sagen welches am besten und welches am wenigsten passt und dann noch die restlichen zwei auf einer Skala von 1 (passt gar nicht) bis 5 (passt voll) einsortieren. Man sollte es aus beruflicher Sicht beantworten. Und jetzt kommt die Erkenntnis: Ich bin privat doch anders als im Job. Da wurde mir immer vorgeworfen ich sei zu authentisch und da erwisch ich mich doch glatt dabei wie ich es doch nicht bin. Ich hab zwar die Ergebnisse noch nicht, aber ich dachte häufig; Ja, gut im Job schon, privat dauert's aber länger bis ich so und so bin. Ich war also entsetzt. Denn mein Geduldsfaden im Job reisst sehr viel schneller als privat (nicht dass ich da nicht grosse Geduld hätte, aber da bin ich wenigstens autonom). Privat lasse ich gerne entscheiden, weil's meistens für mich gut ist either way und ich froh bin, wenn ich mal nicht alles entscheiden muss. Im Job geht's mir auf den Keks, wenn Leute nicht sofort die Lösung sehen und endlos diskutieren.

Ein Schock also...

Warum aber benutzen Unternehmen Assessments um ihre Leute zu checken? Unsere Motivation für Insights war, dass wir uns alle besser nachvollziehen wollen. Es soll aber auch bei der persönlichen Entwicklung helfen zu wissen wer man ist (weil man dann sagen kann: So will ich nicht sein?!?!). Beim Korn-Ferry wurde ich gegen die Spitzenmanager des Konzern gebenchmarkt - ich war 25 und offensichtlich nicht so wie die. Das hätte ich auch ohne Assessment gewusst. Zum Teil find ich mich aber noch heute in den Ergebnissen wieder, Die Mitarbeiter durch Psychotests oder Assessments hecheln zu lassen ist also gar nicht so doof, wenn der Chef sie dann lesen und verstehen würde und anschliessend danach handelt. Meine Ex-Chefin (führungstechnisch eine absolute Katastrophe) hätte vielleicht nur mal mein Korn-Ferry-Assessment lesen müssen um zu wissen: Aha, die ist so und so und deshalb reagiert sie so und so.

Hm, also ist die Antwort auf Probleme in der zwischenmenschlichen Kommunikation doch wissenschaftlich fundierte Tests durchzuführen. Vielleicht merk ich mir das und lass meine Mitarbeiter (sollte ich jemals welche haben) den Psychotest in der Bravo machen...

So, ich versuch's jetzt nochmal mit Schlaf. In 4 Stunden ist die Nacht rum und ich muss gucken was ich gerade für einen Schrott in mein Paper geschrieben hab...