Ich hab seit Jahren nichts gepostet, denn ich hatte tatsächlich mal einen Job, der mich beschäftigt hat und ein soziales Netzwerk, dass mich unterhalten hat. Jetzt hab ich einen neuen Job, in einer neuen Firma und es ist langweilig. Keiner geht Kaffee trinken, ich werde behandelt als wäre ich frisch aus der Uni. Also dachte ich, ich fang mal wieder an mit schreiben Die Welt hat sich drastisch verändert in den letzten drei Jahren.
Vor allem politische Themen waren dominant. Brexit, Trump, Flüchtlinge, Klima. Mich interessiert heute aber meine kleine Welt. Auf der Suche nach einem neuen Job und einer neuen Herausforderung habe ich viele Stellenanzeigen gelesen. Das war das erste Mal seit der Uni, dass ich mich beworben hab. Viel hat sich in den 10 Jahren nicht verändert. Bei den Interviews war ich immer sehr offen was für mich passieren muss, dass es passt. Flexible Arbeitszeiten und keine Präsenzzeit zum Beispiel und Gestaltungsraum und Verantwortung. Einige Bewerbungsgespräche waren einfach nur unverschämt. Einmal wurde ich als erstes nach meiner Mathe-Abi-Note gefragt (die war ziemlich schlecht), also hätte es in den 15 Jahren dazwischen keine Beweise für meine mathematischen Fähigkeiten gegeben. Ich war unverschämt zurück und hab den Job bekommen, aber nicht angenommen. Andere haben halt einfach den Job besser klingen lassen als er ist.
Was ich gelernt habe ist, dass es recht schwer ist interne Strukturen zu durchblicken, wenn man von extern kommt und so dann doch immer verarscht wird. Als Frau hat man es in seinen 30ern eh schwer. Ich seh jünger aus und so wird man wie ein Junior behandelt oder die Herren haben Angst, dass man Kinder bekommt.
Jetzt sitz ich hier. Ziemlich unterfordert und versuche gegen das patriarchische System anzukämpfen. Ich hätte nie gedacht, dass das so leicht passieren kann, dass man wieder gefühlt am Anfang steht und alle (Management-)Erfahrung nicht wertgeschätzt wird. Naja, mehr Freizeit für mich. Und Zeit wieder ein paar Dinge zu erklären.
Hier hab ich jetzt nichts erklärt, aber doch noch Folgendes: Wenn ihr euch gerade bewerbt, hinterfragt alles. Die müssen sich auch bei Euch in ein positives Licht rücken und wenn ihr merkt es passt schon beim Gespräch nicht, dann sagt ab. Es ist keine Einbahnstrasse. Das hab ich drei Mal gemacht. Auch ist das Gras nicht immer grüner auf der anderen Seite. Es ist vielleicht nur ne anderer Grastyp, der genauso ist wie der Alte. Und wenn ihr anfangt und es passt dann doch nicht, dann wechselt. Eine Freundin von mir hat ihren Job nach einer Woche an den Nagel gehangen, weil es einfach nicht passte. Das ist echt bewundernswert. Vergesst nicht, ihr schuldet Eurem Arbeitgeber nichts... Wenn ihr nicht ihr selbst sein könnt, dann macht es auf Dauer keinen Spass. Ein Arbeitskollege meinte letztens, dass er auf der Arbeit immer einen Stock im Arsch hat. Als ich ihn fragte warum er nicht er selbst ist, wusste er auch keine Antwort darauf. Das macht überhaupt keinen Sinn. Immerhin muss ich hier doch recht viel Zeit verbringen.