Wenn ich aus dem Haus gehe ist eine Sache immer dabei. Mein iPhone. Zum einen weil man die Zeit in Bus und Bahn am Besten mit facebook und News überbrücken kann, aber fast noch wichtiger ist die Musik. Als ich vor fast 20 Jahren von der Grundschule aufs Gymnasium gewechselt bin, war mein Walkman immer morgens und nachmittags im Bus mit dabei. Selbst wenn Freundinnen mit im Bus sassen, haben wir entweder zusammen oder jeder für sich Walkman gehört. Aufgenommen wurde die Musik entweder im Radio oder kopiert von der Bravo Hits. Mit 12 und somit zu Beginn der Pubertät kamen dann die Backstreet Boys ganz groß raus und ich war ca. zwei Jahre lang recht großer Fan. Gleichzeitig fand ich die Spice Girls ganz toll. Girl Power und so...
Musikalisch also zugegebenermaßen nicht das absolut höchste Niveau, aber dafür konnte ich mich mit den Spice Girls identifizieren und Nick Carter war damals ganz toll, aber viel zu alt. Er war ja schon 16. Mit zunehmenden Alter wurde dann auch mein Musikgeschmack anders. Ich ging damals viel in einen Jugendclub in der Nachbarschaft und dort lief vor allem HipHop und Rap, aber auch immer noch viel Pop (es kam drauf an, wer gerade für die Musik zuständig war). Die ganze Technobewegung ist mehr oder weniger an mir vorbei gegangen. Bis auf Blümchens Anfänge und gezwungenermaßen Scooter auf irgendwelchen Parties, vermeide ich bis heute zu viele Beats. House verursacht bei mir Stress und Kopfschmerzen.
Erklärbar ist das unter anderem so: Songs deren Lyrics ich verstehe und mich mit ihnen zumindest teilweise identifizieren kann oder die sehr gut sind, sind für mich enorm wichtig. Klar muss der Song an sich gut sein. Das ist ein Grund warum für mich die meisten nicht-englischen oder nicht-deutschen Songs auch nicht funktionieren. Ja, ich find's auch tragisch, dass meine limitierten Sprachkenntnisse auch meinen Musikgeschmack limitieren. Songtexte merke ich mir extrem schnell, weil ich wie gesagt verstehe was gesungen wird. Viele wundern sich zum Beispiel, das sich Rap höre. Scheinbar seh ich eher so aus wie ein Britney Spears Fan oder so. Tatsächlich sind in Raps die coolsten Lyrics versteckt mit teilweise sehr intelligenten Wortspielen.
Musik fungiert für mich auch als Stimmungsaufheller. Wenn ich mal so richtig Scheiße drauf bin, dann hilft es meistens meine aktuelle Lieblingsmusik aufzudrehen und einfach total schief mitzusingen und wie eine komplett Irre durch die Wohnung zu tanzen. Das geht aber auch anders rum, wenn ich mal einfach traurig sein will, dann höre ich die entsprechende Musik. Am Wirksamsten sind übrigens Songs, die man aus der Kindheit und Jugend kennt. Genannt wird dieser emotionale Effekt, den Musik auf das Limbische System in Gehirn hat, Chill-Effekt.
Ich chill dann mal ne Runde :-)
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