Eben gerade suchte ich ein Wort in Englisch. Also ich wusste das Wort, ich war mir nur hinsichtlich Rechtschreibung unsicher. Der Kommentar von mir dazu triggerte eine Diskussion mit meinen Kollegen zum Thema Grammatik und Deutsch. Ich korrigiere meine Mitmenschen zwar nicht, wenn sie Fehler machen, aber zumindest schriftlich muss man schon die Unterschiede der vier Fälle beherrschen und die Rechtschreibung sollte auch nicht zu katastrophal sein (Tippfehler ausgenommen - shit happens).
Deutsch wie wir es heute kennen, läuft unter der Kategorie Neuhochdeutsch (seit 1650) und stammt in seiner ursprünglichen Form vom Indogermanischen ab. Rechtschreibregeln gibt es erst seit 1880 und sie sind Konrad Duden zu verdanken. Reformiert wurde die deutsche Rechtschreibung (sehr zu meiner Freude) 1996 mit einer Übergangsfrist bis 2005. Ich hab mein Abi also noch freestylen dürfen, denn es herrschte Verwirrung (die bis heute bei mir geblieben ist) und keiner wusste wie es geht. Am meisten gelitten hat meine Zeichen-, genauer Kommasetzung. Durch alte und neue Rechtschreibung (,die auch die Grammatik veränderte) und dem US-Aufenthalt, weiss ich heute eigentlich nichts mehr und mach's nach Gefühl und da liegt ich dann meistens gefühlsmäßig daneben (wie auch sonst manchmal :)).
Führende Sprachwissenschaftler und somit Vorreiter des Neuhochdeutschs und dessen grammatikalischen Regeln waren tatsächlich die Brüder Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts.
Und während auch mein Deutsch nicht immer perfekt ist, so kann ich es kaum ertragen, wenn ich Menschen im Fernsehen sehe, die wahnsinnig viele Fehler machen wenn sie sprechen oder wenn ich Texte lese, die voller Rechtschreibfehler sind. Ich denke dann immer: Wir waren mal das Land der Dichter und Denker und heute bekommen Leute wie die Geissens mit ihrem Asi-Kölsch einen Sendeplatz auf RTL2 (und die anderen Sender sind da im Mittagsprogramm auch nicht besser). Vielleicht wäre es sinnvoll nicht ein Who-is-Who der Bildungsunterschicht im Fernsehen zu zeigen ("Isch geh harzen, ey." oder "Treffen wir uns sechs Bahnhof"), sondern lieber echte Vorbilder. Es muss ja irgendwo auch Menschen geben, die der deutschen Sprache noch mächtig sind, Vorbildfunktion haben und trotzdem unterhaltsam sind... Ich geb's zu, mir fällt gerade niemand ein, aber es gibt bestimmt jemanden.
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