Freitag, 16. Mai 2014

Mayas - nicht die Biene

Als ich sieben Jahre alt war (Anfang der 90er) flogen meine Eltern mit mir über die Osterferien drei Wochen (ja, damals hatte man noch drei Wochen Osterferien und nur eine Woche Herbstferien, liebe Kinder) nach Mexiko. Genauer Cancun und zu unserer grossen Freude war damals dort Spring Break. Die amerikanischen Collegestudenten waren aber einfach nur voll und auch nur nachts und nicht so wie man es heute kennt.

Anyways, auf jeden Fall guckten wir uns auch diverseste Ruinen an. Chichén Itzá, wo mir diverse Horrorstories erzählt wurden. Köpfe von Babies wurden nach deren Geburt in Vorrichtungen geschraubt, damit ihre Kopfform sich eiförmig entwickelt. Zur Unterhaltung der Massen wurden Wettkämpfe ähnlich dem Basketball durchgeführt und die Verlierermannschaft am Ende enthauptet. Ausserdem wurden Jungfrauen in irgendwelchen Wasserlöchern (Cenote) als Menschenopfer versenkt. Das stresst einen dann schon als Kind. Aber Spass hatte ich dabei jede Pyramide hochzuklettern, sehr zum Leidwesen meines Vaters, der alles mitmachen musste. Neben einigen weiteren, weniger bekannten Stätten, die eher im - nennen wir es mal Dschungel - liegen, waren wir auch in Tulum. Das Coole an dem Ort war, dass er direkt am Meer liegt und man nach dem Sightseeing erstmal entspannt in der Karibik plantschen gehen konnte. In Cobá waren wir auch. Dort hat mein Vater eine komische Holzstatur gekauft, die bis heute in der Diele bei ihm steht und ich bis heute denke, dass sie wahrscheinlich Made in China ist. Wir ziehen ihn immer damit auf, aber er hängt halt dran.

Auf jeden Fall haben die Maya ja diesen berühmten Kalender entwickelt, der am 21.12.2012 endet. Jaja, Weltuntergang und so. Mein Vater ist grosser Fan von dem Kalender, denn er ist, wie er sagt, ein sehr komplexes Instrument um die Zeit zu messen. Er orientiert sich an Astronomie und Arithmetik. Die waren also damals schon schlauer als ich. Ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen: Die Maya standen quasi kurz vor der Entwicklung von Internet und iPads und dennoch ging die Kultur unter. Wir sind jetzt vielleicht einen Schritt weiter und über Menschenopfer mehr oder weniger hinweg... Hoffentlich nicht dem Untergang geweiht.

Ich sollte nochmal nach Mexiko. Sobald es da wieder ein bisschen weniger riskant ist.

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