Die NBA ist ja mal wieder in den Schlagzeilen - nicht wegen der Playoffs (obwohl die Miami Heat gerade die Charlotte Bobcats vom Parkett gefegt haben und eine Runde weiter sind), sondern wegen den Äußerungen eines Team Besitzers aus LA. Er äußerte sich abfällig über seine überwiegend schwarzen Spielen und den Umgang seiner Freundin mit selbigen.
Nun wurde er als Konsequenz lebenslang von der NBA gesperrt. Eine richtige Entscheidung. Momentan bin ich ja selbst Ausländerin. Mit blonden Haaren, sehr heller Haut und hellen Augen fällt man ja zum Glück nicht so auf in Nord- und Mitteleuropa, aber trotzdem bin ich Ausländerin. Mir fällt das eigentlich nie so wirklich auf, denn ich fühlte mich bisher immer heimisch dort wo ich gelebt habe. Auf dem Gymnasium in der 5. Klasse hatten ca. 80% der Kids einen Migrationshintergrund und waren Spätauswanderer aus Polen, der Ukraine, Russland, dem Kosovo (einige hatten den Krieg dort hautnah miterlebt) und viele aus der Türkei, ein paar Spanier und Italiener. Ich glaub meine Generation ist sehr multikulturell aufgewachsen...
Einer meiner Lieblings-Ex-Arbeitskollegen und Freunde hat einen nigerianischen Vater. Er ist im Allgäu geboren und aufgewachsen und spricht mit allgäuerischen Dialekt. Ich hab ihn in meinem ersten Job nach der Uni - einem Traineeprogramm - kennengelernt und wir haben danach auch noch unsere Vorstandsassistentenzeit zusammen bewältigt. Ich hab ihn nie gefragt, wo er herkommt oder so. Aber ich stand mal daneben wie eine Kollegin das tat. Es war eine sehr irritierende Situation.
Besagter Freund hat ein Experiment gestartet und das Fernsehen hat drüber berichtet. Ich bin wirklich stolz auf ihn, dass er das gemacht hat, aber ich finde es auch echt krass, dass anders auszusehen und auch anders zu heißen immer noch ein Problem für den ein oder anderen darstellt in unserer heutigen Zeit.
Das ist der Link zur Reportage:
http://www.rbb-online.de/kowalskiundschmidt/archiv/kowaslki-schmidt-vom-020202014/schwabe-mit-dunkler-haut.html
In den USA ist das nach all der langen Zeit scheinbar immer noch ein Thema. Havard hat nun eine Kampagne gestartet und dort die Erfahrungen von schwarzen Studenten dokumentiert. Da sind auch einige sehr eindrucksvolle Beispiele dabei, wie sehr Vorurteile auch bei Jungen noch verankert sind.
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