Freitag, 18. Oktober 2013

Pfui, Spinne

Wenn es eine Sache gibt, die mich komplett irrational werden lässt (über mein normales Level an Irrationalität hinaus), dann sind es Spinnen. Neben der Grösse der Spinne und dem Überraschungseffekt mit dem ich sie entdecke, spielt es für mein Paniklevel eine Rolle , ob sie sich bewegt und wie meine Tagesform ist. Gestern zum Beispiel sass ich auf der Couch und sah eine Spinne über den Wohnzimmerboden vor der Terrassentür laufen. Ich stand auf, nahm ein Blatt Papier und setzte sie raus... Ganz cool.
Vor ein paar Monaten hing eine Spinne über dem Fenster. Ich stellte mich auf einen Hocker unter Anfeuerung von Marta (sehr gute Freundin von Unizeiten, die ich am Wochenende besuche), nahm eine Zeitung und wollte das Ding durchs gekippte Fenster fallen lassen. Die Spinne hielt sich aber fest. Ich wurde panisch und liess die ganze Zeitung los (hatte ich zum Glück schon gelesen)... Weniger cool, Marta und ich beglückwünschten uns aber trotzdem zu unserem Todesmut.
Letzten Sommer sass ein Riesenexemplar in meiner Badewanne. Der Versuch sie wegzusaugen blieb aufgrund der Grösse erfolglos. Ich war mit den Nerven am Ende und überlegte wen ich anrufen könnte und ob es wohl zu verrückt sei die Feuerwehr zu holen. Als nächstes versuchte ich die Spinne zu ertränken (Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass ich nur im absoluten Notfall zur Mörderin werde, denn ich hab danach immer ein schlechtes Gewissen). Im Angesicht des sicheren Todes (meines) stellte ich das Wasser an. Aber nicht einfach so, ich hatte mich auf alles vorbereitet. Ich stand auf dem Klodeckel, hatte einen Besen in meiner linken Hand (falls die Spinne in meine Richtung kommt) und benutzte das Staubsaugerrohr in der rechten Hand als Hebel für den Wasserhahn. Hätte das jemand gefilmt, die eine Mrd. Hits auf youtube wären mir sicher gewesen. Selbstverständlich flüchtete die Spinne in die andere Richtung, wie ich feststellen musste als ich mich nach einigen Minuten und voll auf Adrenalin vom Klodeckel runter begab.
Frustriert verliess ich das Bad und plante neu. Ich spielte immer noch mit dem Gedanken die Feuerwehr zu rufen, fand es aber doch zu peinlich. Ich entschied also, dass es ja wohl nicht sein kann, dass ich wegen einer Spinne die Nacht im Hotel verbringe und ging wieder ins Bad. Ich blockte die Spinne mit dem Duschvorhang, damit sie mich nicht plötzlich anspringen kann (man weiss ja nie) und griff nach dem Duschkopf und flüchtete wieder auf den Klodeckel. Dort brauchte ich ein paar Minuten um mich zu Schritt zwei zu durchzuringen. Das Wasser von Badewanne auf Duschkopf umstellen. Es klappte problemlos. Weniger problemlos war, dass die blöde Spinne erst nicht sterben und dann nicht durch den Abfluss passen wollte. Als sie endlich durch war, liess ich die Wanne voll laufen und spülte nach, danach liess ich noch zur Sicherheit Rohrreiniger hinterher laufen. Am Ende war ich gleichzeitig am Lachen, am Weinen und am Zittern. Der ganze Kampf dauerte ca. 20 Minuten... Gar nicht cool.

Nun aber zur heutigen Frage, die vorgestern von meiner Chefin aufgeworfen wurde nachdem ich wieder einmal von einem morgentlichen Zusammenstoss mit einer Spinne berichtete: Sterben Spinnen wenn man sie aufsaugt? (Hinweis: Bei der Recherche musste ich mir ziemlich viele Spinnenbilder ansehen - da bleib ich nicht ruhig). http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.oeko-logisch-im-staubsauger-ueberlebt-die-spinne-nicht.86854646-6a43-4170-aef8-5a1e6e20ffad.html 
http://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/2494/sterben-spinnen-wenn-man-sie-mit-dem-staubsauger-aufsaugt/
Die gute Nachricht: Spinnen überleben den Staubsauger nicht. Die Schlechte: Es ist nicht gerade die humanste Art aus dem Leben zu treten, wenn man mit ca. 100 km/h gegen eine Wand geschleudert wird. Vielleicht sollte ich mir mal so ein Spinnenfänger-Ding kaufen...

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