Mittwoch, 20. November 2013

Stereotypen

Ich bin eher klein und blond und seh nicht ganz so alt aus wie ich bin. Was macht das aus mir für jemanden, der mich nicht kennt?

Das hab ich mich heute gefragt, als ich nach dem Squashen im Fitnessstudio auf Nicole gewartet habe. Ich überlege manchmal, warum die Leute ins Fitnessstudio rennen und trainieren. Bei mir steht neben den Ansprüchen an mich selbst vor allem das Ausleben des Bewegungsdrangs und Spaß im Vordergrund. Ich merke, dass ich nicht so ausgeglichen bin, wenn ich mich länger nicht bewege - egal wie. Im Studio gibt es meiner Meinung nach 5 Typen:
1. Die, die da sind um Männer/ Frauen abzuschleppen - zu erkennen an knappen Trainingsklamotten und Make-up bzw. dämlichen Rumgepose
2. Die, die da sind weil sie sich zu fett finden (teilweise auch, weil sie es sind), obwohl sie dringend mal was essen müssten - zu erkennen an viel zu weiten Klamotten und der Karotte, die sie nach dem Training aus der Tasche ziehen (Mittagessen muss ja sein)
3. Die, die aus Lifestylegründen da sind - es ist ja immerhin schick ins Fitnessstudio zu gehen. Allerdings sind das auch die, die eigentlich nur Quatschen, ein bisschen was an den Geräten machen. Danach erstmal nen Döner essen, man war ja beim Sport.
4. Die, die pumpen. Man mag denken was man will, sie haben ein Ziel und sie verfolgen es - bleibt für sie zu hoffen, dass sie substanzfrei sind
5. Die Athleten. Sie gehen hin, sehen gegebenenfalls Scheisse aus (klamottentechnisch), ziehen ihr Ding durch und gehen wieder nach Hause.

Ich zähle mich selbst zu den Athleten, aber jemand der mich nicht kennt, würde wohl eher denken, dass ich zur dritten Gruppe gehöre.

Ich muss mir also eingestehen, dass ich Leute typisiere und sie in Schubladen stecke. Allerdings bleiben Leute selten in ihrer Schublade, wenn ich sie kennengelernt hab und keine Schublade ist ein Grund jemanden nicht kennen zu lernen. Ich denke, diese Erkenntnis habe ich im Laufe der Jahre gewonnen, denn ich werde immer vorverurteilt (klein, blond, sieht jung aus, erzählt manchmal viel Mist).

Warum aber bilden sich Menschen einen ersten Eindruck anhand von Aussehen & Kleidung? Ein Stereotyp ist die Vereinfachung von komplexen Sachverhalten um Hinweise für mögliches Verhalten zu erhalten. Das ist ja nicht per se etwas schlechtes, aber gerade im Job kann es zum Beispiel ein Nachteil sein.
Und hier jetzt der Beweis für meine gefühlte Vorverurteilung: http://www.welt.de/wissenschaft/article1384483/Blonde-Frauen-machen-Maenner-dumm.html
Tja, Jungs, dumm gelaufen für Euch ;-)

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