Seit einiger Zeit machen mein Umfeld und ich uns Gedanken über Enttäuschungen. Ich glaub, dass ich jemand bin, der häufiger von Menschen oder Dingen enttäuscht ist als andere. Das hat zwei Gründe, zum einen habe ich zu hohe Erwartungen und neige zu Idealismus & dann bin ich irgendwie zu doof um dazu zu lernen. Aber irgendetwas in mir will den Leuten immer die Chance geben mich positiv zu überraschen. Enttäuschung hatte im ursprünglichen Sinn eine positive Bedeutung. Man ist einer Täuschung nicht auf den Leim gegangen. Erst später kam die Komponente, dass eine Hoffnung zerstört wurde oder unerwartet ein negatives Erlebnis auftrat hinzu.
Ich würde sagen, dass ich mit Enttäuschungen gut umgehe. Ich bin nicht frustriert oder deprimiert wegen der Enttäuschung an sich, sondern weil ich es besser hätte wissen sollen. Meine Intuition ist meistens ziemlich gut, aber ich neige dazu ihr nicht zu trauen. Und das ist es, was mich an Enttäuschungen nervt: Mein eigenes Versagen, denn die Menschheit kann man nun mal leider nicht ändern (eine weitere Herausforderung für mich, das einzusehen).
Die Psychologie sieht den Grundstein dazu wie man mit Enttäuschungen umgeht in der Kindheit. Kinder gucken sich das Verhalten von ihren Bezugspersonen ab. Wer sozial gut vernetzt ist, Enttäuschungen bespricht und nicht zu Verallgemeinerungen neigt, kann die Enttäuschung besser verarbeiten, da er sie als isoliertes Ereignis wahrnimmt. Menschliche Enttäuschungen sind dabei schwerer zu verarbeiten als zum Beispiel den Job nicht bekommen zu haben, denn bei dieser Art Enttäuschung wurde meistens Vertrauen missbraucht.
Wir bei uns im Büro bleiben dabei uns gegenseitig zu bestärken, die Welt zu verfluchen und dann weiter zu machen als wäre nichts gewesen. Oder wie es in der Facebook Gruppe heisst: Hinfallen - Aufstehen - Krone richten - weitermachen.
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